Das Bild von der Sonnenblume vor dem ruhigen, raumspendenden Gemälde habe ich gestern bei Freunden gemacht, berührt von der zeitlosen Aussagekraft eines Himmels über der Erde, auf der die Dinge kommen und gehen und ihre unterschiedlich erfahrbare Lebenszeit haben. So steigen aus hohen Himmeln und dunklen Gewässern die Ideen und Gedanken auf, wie alles andere auch ausgerichtet auf Durchsetzungskraft und mehr oder minder begabt oder gewillt, das, was als lebenswert erscheint, umzusetzen in Farbe und Form, was auch gerne ‚Sinn des Lebens ‚genannt wird. Ich habe nie ganz verstanden, warum er da unbedingt reinmuss, liegt doch dem Ganzen ein auffallend unstabiles Gefüge zugrunde, was natürlich ängstigen kann wie ein zu langes Starren in die azurne Einsamkeit des Alls. So, als wüsste man nicht, dass wir umgeben sind vom Unwägbaren, der Quelle also des ganzen Konstruktes, ‚Welt‘ genannt. Und es ist auch klar geworden, dass der Mensch dieser von Energie strotzenden Leere gegenüber gar nicht ausgestattet, ihr gar nicht gewachsen ist. Und auch für die, die sich vom lebendigen Wuseln zurückgezogen hatten und haben, ist der Tag lang, dafür wurden Mythen und Mantren und Tantren erfunden, um den Wert der reinen Quelle zu preisen und zu besingen und mit Ritualen das Unbeständige zu zähmen, bis dieser Versuch wieder scheitert und die Schleusen sich öffnen und jeder äußere Halt verschwindet und das Chaos seine Wirkung entfaltet. Aber während die Zerstörungssucht ihren vernichtenden Staub in die Städte und Dörfer weht, erhebt sich eine Gegenbewegung. Wir müssen da nichts weiter tun als das, für was wir geeignet sind, zumindest gibt es dann Schadensbegrenzung. Und in die Geschichten schleicht sich kaum merklich ein heiterer Ton, oder schleicht er sich in das Wesen der Zeugenschaft?