(ein)lassen


Ich habe mich dann auf eine große Entspannung
eingelassen, die sich fast mühelos als feine
Disziplin entpuppte.
Egal, wie weit man den eigenen Horizont lustvoll und wissensbegierig aufspannen kann, von mir aus in Flügelschlag übergehend, oder lächelnd Oolong-Tee schlürfend den Kimono zurechtrückt, oder in die züchtige Wortschmiede wandert: Fakt ist, man kann sich nicht entkommen. Am besten will man das auch gar nicht, sich selbst entkommen, sondern es wird einem möglichst früh klar, dass man keine Wahl hat. Närrisch ist es, nach Irgendeinem oder Irgendeiner, der oder die ich nicht bin, zu suchen, denn das Nichtvorhandene kann nicht gefunden werden. Nun scheint es da erstaunlicherweise an unerwarteter Stelle ein gewisses Zittern zu geben, ein Scheuwerden dem Befremdlichen, also sich selbst gegenüber, stellt sich leicht ein. Denn nicht überall steht der einfache, schwer zu ergründende Satz „wer bin ich“, sondern an einem Weisheitstor in Griechenland, als Anregung und als Warnung gedacht. Ich bin überzeugt davon, dass intelligente Maschinen bald tolles Zeug aus sich herausrattern haben, das tun sie ja jetzt schon. Aber warum scheint das alles so leer und bedeutungslos, wenn man bedenkt, dass auch ein technischer Göttergeselle nicht wissen muss, wer er ist. Es braucht ja zur Ein-Sicht den Blick nach innen, und außen ist nun mal nicht innen, auch wenn ich in eine Bildfläche wieder hineingehe. Daher ist die Möglichkeit einer global spürbaren Aufklärung  durchaus gedanklich gegeben, aber wir erleben ja schon den als aufregend erscheinenden Tanz auf dem Vulkan, auch eine Form der Entfesselung. Daher ist es gut, sich gründlich als allein zu erfahren, um das Gemeinsame nicht zu gefährden. Wir sind doch jetzt etwas gereiftere Früchte, oder?

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