ermüden

So langsam ermüdet der Blick auf das weiße Regierungsgebäude dort in der Welt, das sich fast über Nacht in ein Casino verwandelt hat, wo für hohe Summen Roulette gespielt wird mit immer obskurerem Ausgang. Über diese amerikanischen Kanäle habe ich auch den erschreckenden Anstieg der Pandemiefälle mitbekommen, was zu tieferem Einblick in die Verwahrlosung der Gesellschaft geführt hat, wo man vor Kurzem farbige Menschen hemmungslos abknallen konnte, ohne die Folgen zu fürchten. Nicht, dass das nicht auch jetzt noch passiert. Zwischendurch dankt man ja auch den Smartphones für ihre lebensbejahende Unterstützung, obwohl es immer noch meine Hand ist, die das Ding heben muss und  aus welchem Anlass auch immer ein Photo macht, das notwendige Beweise liefert. Bald kann oder wird das alles vorbei sein, und jede/r wird nachdenken können oder müssen, welches Vorbei uns am klarsten geworden ist, erst ganz persönlich, dann weltweit. Man gewöhnt sich ja ganz leicht an bestimmte Vorgänge innerhalb des vertrauten Menschseins, oder innerhalb des unvertrauten Menschseins, oder dem Verlust an Vertrauen in es, das Menschsein. Noch da noch, noch da. Und so gab es eben in dem noch laufenden anerikanischen Blockbuster  einen raren Moment kollektiver Entspannung und Freude, als der als schläfrig bezeichnete Joe Biden und die anregende Kamala Harris tatsächlich nicht nur gewannen, sonder immer noch weitere Stimmen gewinnen, sodass einst bei seinem eigenen Antritt Trump diese Zahlen einen Erdrutsch nannte. Nun ist es allerdings ein Erdrutsch, und es gab über die Lande hinaus freudige Tänze über dieses hoffnungstragende Resultat. Aber die Ketten der Erwartung und der Hoffnung waren bald sichtbar und noch nie gab es so viele Varianten einer globalen Fassungslosigkeit, bis man spürt, was fassungslos schon immer war und immer noch ist. Unwillkürlich denkt man an die Gehirne um Hitler herum, und wann und wodurch geht die Fassung endgültig verloren. Und wie oft kam jedes Erwachen zu spät, weil der Sand im Getriebe schon zu viel Unheil angerichtet hatte. Und auch  d a stimmte es, dass selbst wenn das Attentat gelungen wäre, wären trotzdem noch die Massen da, die Hitler zugejubelt hatten. So sind eben auch noch die 71 Millionen Trumpanhänger da, selbst wenn das Militär ihn bald aus dem Oval Office gewaltsam transportieren  muss. Um Platz zu machen für den Gewinner, dem bereits einiges schwanen wird von der Wirkung des Tintentropfens im Wasserglas, egal, wie friedlich sich Menschen die nötigen Übergänge wünschen. Erst tanzen die erleichterten Gewinner, dann ziehen plötzlich dumpfe Horden durch die Straßen mit ihren Kriegsgesängen und Urwaldritualen, ich entschuldige mich bei den Urwaldritualen. Man kann sich Raumschiff Enterprise vorstellen, gut, Biden ist Captain, Kamala Harris seine Beraterin, an der Bar steht Woopie Goldberg, um Ratsuchenden mit Weisheit zur Seite zu stehen, da erreicht sie alle ein Warnsignal. Alle müssen auf ihre Posten eilen, denn das Schiff muss notlanden auf einem Planeten, den noch nie ein Mensch zuvor gesehen hat. Die eingeschalteten Bildflächen zeigen enthemmte Körper sich um ein goldgelbes Kalb bewegen. Ihr Gott ist ein Lügenmeister, der seine Monadengitterstäbe noch nie infrage gestellt hat. Würde er nun mit der Hochzufriedenheit seiner Performance keinen anderen Menschen Schaden zufügen, sondern sich nur selbst als Einzeller an seiner begrenzten Wahrnehmung ergötzen, dann müsste man sich auch nur abwenden und denken wen kümmert’s. Aber da will man ja gar nicht landen. Ob sich ein Land von dieser Art von Dummheit jemals erholen kann, ist fraglich. Es kommt darauf an, wie lange der Verfall schon angedauert hat. und ob aus der Asche noch etwas Neues entstehen kann.

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