schön und gut

Und wer kümmert sich in diesem gigantischen Lockdown-Spektakel um das Schöne und das Gute? Oder gibt es noch gar kein Büro dafür, weil es nie wirklich klar wurde, was es eigentlich ist, weil so ziemlich jeder Mensch etwas anderes davon versteht. Man kann sich selbst so eine Frage ja stellen und ein Mikrofon visualisieren, das die Antwort registriert und aufnimmt. Was ist Wahrheit? Was ist Liebe? Was ist Dummheit? Von dem weiträumigen Außerhalb her kann einem so ziemlich alles auf die Sprünge helfen, aber nicht nur muss man alleine springen, sondern man befindet sich dann nur auf dem eigenen Pferd und muss, die Zügel in der Hand, die Hindernisse so elegant und wissensvoll wie möglich bewältigen. Wissen ist immer und für jeden d a s, was man gerade an Bewältigungsstrategien zur Verfügung hat. Wenn in der in der dafür gefragten Wachheit die potentiellen Instrumentarien passiv oder aktiv zur Verfügung stehen. Bei aller unermesslichen Differenz in den menschlichen Wahrnehmungen hat man sich jedoch erstaunlicherweise auf (zum Beispiel) das Gute und das Schöne auch einigen können. Aber selbst beim Lächeln der Mona Lisa muss man noch schauen, wie sie auf einen selbst wirkt, während zum Beispiel die Schönheit der Nofretete so ziemlich jedem Schönheitsideal entspricht. Ansonsten wütet und herrscht ja totale Freiheit in Bezug auf das Schöne und das Gute. Und ja, einerseits konnten die Bücher der Welt daran nicht rütteln, und doch wurde permanent gerüttelt und sich immer und immer wieder interviewt, wie man denn nun selbst das Ganze sieht. Und was nutzt es, zu Menschen, die gerade mit ihrer persönlichen Not inmitten des Ungewissen total beschäftigt sind, zu sagen: Hey!, genieß‘ doch einfach den Lockdown: umdenken, umschwenken, neu orientieren undsoweiter. Das geht eben gar nicht, und das aus vielen verschiedenen Gründen. Nun muss das allerdings die, die auf einmal durch die Umstände in die Ruhe des Auges geworfen wurden, nicht davon abhalten, sich darüber bewusst zu werden. Denn es gibt ja nach wie vor nur einen einzigen Menschen, der das alles jeweils auf ganz persönliche Weise erfährt, ob es jetzt die Existenzangst ist oder ein stiller Innenraum. Auch kann ich alles, was mir begegnet, für etwas anderes halten, als es ist. Aber was ist es, und wer oder was bestimmt, was das ist? Und dann die Traditionsgewohnheiten, die man für das Stabile hält. Da kommt der sechste Dezember, man hört einen Klingelton und denkt, es ist der Nikolaus, aber es ist der Schrotteinsammler. Ich wusste jedenfalls nicht, dass Nikolaus aus Myrna kam und ein Heiliger war. Man weiß sogar sein Geburtsdatum, und zwar ist er am fünften März im Jahre 270 nach Christus in Patara geboren. Er soll 1.80 Meter groß gewesen sein und wurde in Bari beerdigt. Hebt ihn das aus der Gruft der Roten Zipfelmützengilde hervor, in der viele Männer sich ausgerechnet am 6. Dezember einen Bart ankleben müssen und alle Kinder fragen, ob sie gut oder böse waren. Nicht schön oder gut, sondern gut oder böse. Ich weiß, da gibt’s auch diesen Knecht mit der Rute, was soll das denn außer Angst einjagen, ein ungünstiger Kitzel, der unkontrolliert zu einem kalten Herzen führen kann. Aber heute ist ja schon der Siebte, und das Spiel (pssst) geht weiter. Faites vos jeux!

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