überraschend

Heute sind mir überraschend zwei Wesen begegnet, denen ich immer Aufmerksamkeit schenke, weil sie mich berühren. Auf dem linken Photo sieht man den professionellen Shiva für eine Familie posieren, und ich muss sagen, er macht das wirklich gut. Er hat jede erkenntliche Geste des Gottes, wie man ihn überall auf Plakaten, auf Waren, auf Gemälden und von Filmen her kennt, einverleibt und stellt sich ernsthaft und nicht von der Rolle abweichend zur Verfügung. Da ich ihn diesmal mitten im Markt treffe, kann ich auch etwas näherkommen und das aufwendige Make-up betrachten, sehr sorgfältig und einfallsreich gestaltet, alle Achtung. Da es sein Beruf ist, will er auch bezahlt werden, klar, steigt aber auch dafür nicht aus dem Rahmen und überlässt einen dem Staunen. Es gibt in jedem Metier, auch unter Gauklern, solche, die wirklich beeindrucken. Es ist immer eine Mischung aus Ernsthaftigkeit der Ausübung gegenüber, und der Tragik des schicksalsgebundenen Vorgangs an sich. Wer steckt dahinter? Und wie viele, die vielleicht irgendwo ernährt werden müssen… Dann war ich wieder einmal hocherfreut, auf meiner Runde am Morgen nach Wochen des Ausschauens nach ihr die braune Affenmutter mit dem Kleinen zu sehen (oben, rechtes Bild, wo ich sie nur einmal kurz zusammen erwischen konnte). Immer noch waren sie Teil des silberhaarigen Stamnmes. Das Kleine scheint es geschafft zu haben, auch mit den kleinen Lemurenkindern spielerisch umzugehen, aber immer nur kurz, dann sind sie wieder einerseits isoliert, andrerseits Teil des Stammes. Faszinierend, wie klar das vor sich gegangen ist.  Als sie mit dem Stammesoberhaupt noch allein liiert war, war sie eine dominierende Kraft und wurde respektiert. Seit sie Mutter ist, wirkt sie eher geduldet, der Vater ist selten zu sehen. Sie kann auch den Stamm nicht wechseln, weil ihre eigene Rasse sie nicht mehr akzeptiert, ja, sie bekämpfen sie, wenn sie sie treffen. Man könnte sagen, das ist so menschlich, aber vielleicht sind ähnliche Vorkommnisse unter Menschen eher tierisch. Dann bin ich, nach Jahren mal wieder, einen bestimmten Ausgang zum Bazaar hoch gegangen und habe mir nochmal die beiden Krokodile angeschaut, die da reichlich verstaubt rumliegen, seit ich im Dorf angekommen bin. Es gab diese Zeit, noch vor meiner Zeit, da sind die Priester nur mit langen Stöcken ins Wasser, um die vielen Krokodile (und Leguane)  zu vertreiben, dann erst durften die Pilger einen Schritt ins Wasser machen. Man sagt auch, dass das Wasser damals so sauber und klar war, weil sie mit ihren Schwänzen den Sandboden bewegt haben. Es gab zu dieser Zeit auch noch leere Grünflächen am Ufer, wo sie lagern konnten. Dann wurde ein englischer Offizier gebissen, und weg waren sie. Photographieren am See war strengstens verboten und verpönt wegen der Geste des Wegnehmens. Daher gibt es kaum Bilder.

 


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