W a s kam da auf vielen Blättern zu uns aus Amerika? Muss man versuchen, das für möglich zu halten? Dass sie uns drohen und sich einmischen möchten und finden, bei uns sei die Redefreiheit in Gefahr? Eine derart unverschämte Verdrehtheit muss man aushalten können. Und muss nun doch, 50 Jahre seit Hannah Arendts Weisheiten aus dem Todesreich tönen und uns daran erinnern, dass niemand das Recht hat, zu gehorchen. Jedenfalls niemand, den diese Aussage anspricht. Und überhaupt, wann wurde das getrennt, in diesem Falle die Philosophie und die Politik, sind wir doch schon wieder Menschen in finsteren Zeiten, die bereit sind zum Austüfteln dieser menschlichen Abgründe. Vor allem ist das schmerzhaft, wenn man erfahren hat, dass es auch anders geht, also gut geht, und dass bei aller scheinbaren Widersinnigkeit des Spiels sich doch gezeigt hat, dass das Spiel weiß, was auf dem Spiel steht. Und dieses Ringen um die zuweilen offensichtliche Unvereinbarkeit zwischen Dunkel und Hell, das spüren wir doch auch innen. Oder kann es uns tatsächlich gelingen, in dieser versinkenden Sonne der demokratischen Idee tatsächlich genug menschliche Intelligenz abzurufen, um dem Unheil selbst die Stirnen zu bieten. Also Widerstand zu leisten gegen die erdrückende Hoffnung, alles möge gutgehen, wo es doch schon mächtig entgleist ist, das sogenannte Gute, und die Fäden bereits in künstlichen Händen liegen. Und wir müssen aufhören mit dem großen Fürchteln, denn noch sind die Würfel nicht gefallen, und die Süchtigen an den Spieltischen sind in den letzten Runden selten die Gewinner. Auge, sei wachsam!